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Tofuschnitzel statt Weihnachtsbraten
Vegane Weihnachten? Kein Problem! Jule Krüger und Mama Elisabeth stehen gerne gemeinsam am Herd – hier kochen sie gerade eine leckere DIY-Hafermilch. Foto: André Chrost

Tofuschnitzel statt Weihnachtsbraten

Lesedauer: ca. 3 Min. | Text: Dinah Bronner

Alle Jahre große Freude: Die Kinder kommen zum Weihnachtsessen nach Hause. Die ganze Familie ist in Vorbereitung – und dann das: ein Kind lebt plötzlich vegan! Veganerin Jule Krüger aus Recklinghausen verzichtet auf tierische Produkte und hat nützliche Tipps, mit denen sich vegane Weihnachten easy in die Familienküche integrieren lässt!

Veganes Weihnachten
Alle Jahre große Freude: Die Kinder kommen zum Weihnachtsessen nach Hause. Die ganze Familie ist in Vorbereitung– und dann das: ein Kind lebt plötzlich vegan! Viele Dinge lassen sich aber viel leichter umsetzen, als gedacht.| Foto: André Chrost-PhotoDesign
  1. Knödel & Püree

Nicht nur bei den Klößen gilt das absolute Basic der veganen Küche: beim Einkaufen die Zutatenliste lesen! „Es ist wichtig, nicht nur auf das Label zu achten, sondern auch auf die Inhaltsstoffe. Das grüne V auf der Verpackung kann sowohl für 'vegetarisch' als auch für 'vegan' stehen“, sagt Jule Krüger.

Wer also sicher gehen will, dass gar keine tierischen Produkte enthalten sind, liest am besten immer noch einmal extra nach. Jules Tipp: „Bei gekauften Kartoffel-Knödeln sind häufig keine Milch oder Eier drin. Milch und Butter im selbstgemachten Kartoffelpüree kann man leicht durch Soja- oder Reissahne ersetzen.“

  1. Butter & Beilagen
Veganes Weihnachten
Käse, Butter, Milch und Ei – das sind die
Klassiker unter den tierischen Erzeugnissen
– besonders Butter und Schmalz sind für die
Weihnachtsküche wichtig. Die einfachsten Alternativen sind pflanzliche Öle aus Raps oder Olive, aber auch die vegane Butter, die nahezu überall im Kühlregal erhältlich ist. | Foto: André Chrost-PhotoDesign

Käse, Butter, Milch und Ei – das sind die Klassiker unter den tierischen Erzeugnissen – besonders Butter und Schmalz sind für die Weihnachtsküche wichtig. Jule erklärt: „Auch beim Gemüse müssen wir daran denken, denn Rotkohl, Sauerkraut und Co. werden häufig mit Butter oder Schmalz abgeschmeckt.“ Die einfachsten Alternativen sind pflanzliche Öle aus Raps oder Olive, aber auch die vegane Butter, die nahezu überall im Kühlregal erhältlich ist. „Obacht gilt bei Margarine“, warnt Jule, „denn nicht immer ist diese komplett vegan.“

 

  1. Toppings & Speck

Der Speck muss weg! Das ist natürlich klar – auch von Böhnchen und Gemüse. „Speck weglassen und separat als Topping reichen, ist die erste und einfachste Variante, Gemüse tierfrei zu servieren“, sagt Jule. „Durch kreative Toppings wie geröstete Körner oder frische Kräuter lassen sich Beilagen hervorragend vegan gestalten.“ Auch Nüsse und Sprossen können eine tolle Alternative sein – und sind dabei reich an Proteinen, Vitaminen und Ballaststoffen. „Nach dem Dünsten das Gemüse abtun und beiseite legen ist natürlich die aufwendigste Variante – dann ist extra kochen gar nicht nötig.“ Dabei ist 'A bean, a green & a grain' Jule's Faustregel für vegane Ausgewogenheit: „Ich versuche in jeder Mahlzeit etwas an Hülsenfrüchten, Gemüse und Kohlehydrate zu kombinieren“, zwinkert sie.

  1. Rouladen & Fleisch
Veganes Weihnachten
| Foto: André Chrost-PhotoDesign

Fertigprodukte als Fleischersatz gibt es in vielen Supermärkten. Wer Tofuschnitzel lieber in Bioqualität genießt, verarbeitet das Tofu jedoch am besten selbst. „Räuchertofu schmeckt würziger als der Blankoblock“, findet Jule. „Mariniert in einer Soja-Senfsoße und paniert in Sesamkörnern wird das vegane DIY-Schnitzel zum knusprigen Highlight.“ Wer gerne etwas Saftigeres auf seinem Teller sieht, kann auch Klassiker wie Kohlrouladen abwandeln: „Die Gehacktesfüllung einfach mit Bulgur, Couscous oder Reis ersetzen“, rät Jule. „Wer mehr Zeit einplant und Mediterranes liebt, kann eine feine Pilz-Tagliatelle mit Maronen-Nuss-Braten ausprobieren.“

  1. Pudding & Milch

In Sachen Nachtisch setzt Jule auf selbstgemachten Milchersatz: „Für aufwendigen Pudding kann man Soja- oder Haferdrink fertig kaufen“, erklärt sie. „Mit vergangem Pudding-Pulver und Rohrzucker lässt sich ein feiner Weihnachtpudding zaubern.“ Speziell zum Milchersatz hat Jule einen Extratipp parat: „Die leckere Hafermilch kann man auch ganz leicht selbst machen: Dazu lässt man einfach 100 Gramm Bio-Haferflocken in etwa 1,5 Liter Wasser aufkochen, püriert sie nach dem Abkühlen mit einem Mixer durch und seiht sie anschließend gründlich ab. Das Wasser, das aufgefangen wird, füllt man ab – fertig ist der gesunde Milchersatz.“

  1. Glühwein & Drinks

Wein, O-Saft, Apfelsaft – auch einige der gängigsten und beliebtesten Festtags-Getränke auf Obstbasis sind nicht immer vegan, da im Produktionsprozess mit tierischen Stoffen gearbeitet wird. „Zum Beispiel werden einige Säfte und Weine durch Gelatine oder tierisches Eiweiß gefiltert“, erklärt Jule und rät: „Einfach auf das Label achten und die Aufschrift genau lesen – viele Hersteller geben mittlerweile an, ob ihr Getränk vegan ist oder nicht.“

  1. Eier & Gebäck

Makronen, Spekulatius, Spritzgebäck – Weihnachtzeit ist Plätzchenzeit! Neben pflanzlicher Butter und Hafermilch scheinen Eier zunächst die kniffligste Aufgabe für das gelungene Gebäck. Aber kein Problem, verrät Jule: „Eine super gesunde Alternative zu Hühnereiern sind Leinsamen- oder Chiaeier.“ Für ein 'Ersatz-Ei' schrotet oder mörsert man drei Esslöffel Samenkörner, rührt sie zum Quellen mit einem Esslöffel sehr heißem Wasser unter und lässt sie anschließend in einem Schälchen als Gelee erkalten. „Abgedeckt halten sie sich wie echte Eier für einige Tage im Kühlschrank“, sagt Jule. „Wichtig ist nur, die Körner als Ganzes zu verarbeiten, da gekauftem Schrot meist Nährstoffe und Kleber entzogen sind. Feierliche Brownies backe ich gerne mit schwarzen Bohnen. Und natürlich veganer Schoki.“ Mmmh, lecker!

Info
Für kreative vegane Tipps und Informationen

zu Labels & Co. empfiehlt Jule die Webseiten veggies.de, veganblatt.com und den Blog von Bianca Zapatka unter biancazapatka.com. Für leckere Rezepte auf Instagram empfiehlt sie @zuckeragdwurst, @heimatgemüse, und @yammibean.

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