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Spaß mit Flaggen
Foto: Volker Beushausen

Spaß mit Flaggen

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Karoline Jankowski

Um Vielfalt und Inklusion zu fördern, bündeln die Altstadtschmiede, das Zakk und der VCSD e.V. ihre Kräfte. Ihre Kooperation bietet Raum für Austausch und Bildung.

Das menschliche Gehirn liebt die Ordnung, die entsteht, wenn wir Kausalketten bilden. Man ist heute hier, weil man gestern dort war. Dabei passieren viele – oft die Besten - Dinge einfach so zwischendurch. Kurz nicht aufgepasst und dann irgendwie hineingeraten. Zum Beispiel der queere Stammtisch, der jeden zweiten Montag im Monat in Kooperation mit dem Vestischer-Christopher-StreetDay e.V. in der Altstadtschmiede stattfindet.

Gemeinsam geht alles


Hier haben sich drei Institutionen gefunden, die gemeinsam den Motor angeschmissen haben, um Vielfalt und Inklusion in Recklinghausen einen Raum zu bieten. Die Idee entstand durch einen alt eingesessenen Frauenschwoof, erinnert sich Birte Gooßes, Leiterin der Altstadtschmiede: "Frauen haben sich vernetzt und Daniel und mich einander vorgestellt. Dann kam die Idee, einen queeren Stammtisch zu installieren, weil so etwas in dieser Form in Recklinghausen nicht existierte. Heute treffen sich regelmäßig bis zu 80 Teilnehmende. „Queere Jugendarbeit im Bildungsbereich existiert in Recklinghausen dank Pionierin Julia Deppe“, manifestiert sie. Die Leiterin des Jugendzentrum Zakk in Suderwich ist in diesem Diskurs Galionsfigur, hat das Thema innerhalb der Stadt initial auf den Weg gebracht. Mittlerweile, auch dank der Zuarbeit des VCSD, teilen Zakk und Altstadtschmiede sich eine offizielle Stelle für eine dementsprechende Fachkraft. Freund und Kooperationspartner Daniel Petzoldt erklärt in seiner Funktion als Vorsitzender des VCSD: "Der Stammtisch ist ein Safer Space für die LGBTQI*-Community und Allies – also Menschen die sich als Verbündete sehen. Kurzum: Für jeden, der kein Arschloch ist“.

Informieren und Bezugspersonen sein 

Im Mittelpunkt steht, ein buntes Stadtbild zu repräsentieren: „Es sind alle Altersgruppen willkommen. Geoutet oder nicht, gelabelt oder nicht, alles vollkommen egal“, bringt Birte auf den Punkt. "Man muss nicht gendern, um kommen zu dürfen. Aber wir achten auf den respektvollen Umgang entsprechend eines Awareness-Konzepts. Wertschätzend eben.“ Hier wird nicht nur Raum für Austausch geschaffen, sondern auch aktiv Bildungsarbeit geleistet: Regelmäßig gibt es Gäste wie das "Schlau NRW"-Team, die zur Bildung und Antidiskriminierung in Bezug auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt aufklären. Auch die Stadtbibliothek sitzt mit im Boot. Zusammen kümmerte man sich darum, queere Literatur zugänglicher zu machen. „Wir wollen, und müssen, informieren und Bezugspersonen sein. Auch Toleranz kann man lernen, wenn man charmant abgeholt wird“, fasst Daniel zusammen. Am 8. Juni ist es wieder so weit, Recklinghausen wird ein Regenbogen, wenn der CSD seine Arme öffnet.: "Es geht nicht nur um Queerness, sondern um die Bereitschaft, andere Perspektiven anzuerkennen. Das fällt oft schwer, da nehme ich uns nicht raus", ist Birte transparent.

Der CSD wird wieder mit einer Bühne vor dem Palais Vest präsent sein, die Raum für die Belange der Community bietet. Am Abend steigt dann eine dicke Aftershow-Party in der Altstadtschmiede. Es wird laut, es wird bunt, es wird – musikalisch gesehen – female empowered und einen VIP-Gast gibt es auch: Drag-Queen und Sängerin Marcella Rockefella ist Headliner 2024.

Info
Altstadtschmiede e.V.

Kellerstraße 10
45657 Recklinghausen Recklinghausen

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