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Sohn an Vater
Foto: ŞebnurTansu Kayaalp

Sohn an Vater

Lesedauer: ca. 1 Min. | Text: _Redaktion _RDN

Er ist in Datteln geboren und hat seine Jugend in Recklinghausen verbracht. Mit seinem Debütroman hat Necati Öziri ein Buch geschrieben, das voller Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und Sehnsucht ist.

Er ist in Datteln geboren und hat seine Jugend in Recklinghausen verbracht. Mittlerweile lebt er in Berlin und schreibt für das Maxim Gorki Theater, das Nationaltheater Mannheim und das Schauspielhaus Zürich. Auch er musste das Modell einer wahrnehmbaren Welt erst begreifen lernen, sich das Hirn darüber zermatern, was das alles für eine Bedeutung hat. „Das“, was auch immer das sein mag. Irgendwann fand er es heraus: Alles hängt mit den Eltern zusammen. Der An oder Abwesenheit.

Auch Necati betrachtet seine eigene Biographie mit Abstand und den Augen eines Anderen. In seinem Debutroman „Vatermal“ erzählt er mit viel Liebe die Geschichte einer Familie aus dem Ruhrgebiet. Arda ist sterbenskrank. Aus dem Krankenhausbett richtet er einen Abschiedsbrief an seinen Vater, den er nie kennengelernt hat. „Ich möchte dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich war“, schreibt er und erzählt von Geburtstagen im Ausländeramt, endlosen Tagen auf dem Bahnhofsplatz, seinen Freunden Bojan, Danny und Savaş, Sohn an Vater mit seinem Debütroman hat Necati Öziri ein Buch geschrieben, das voller Wahrheit, Wut, Kraft, Liebe und sehnsucht ist. Willkürlichen Polizeikontrollen, der ersten Liebe, seiner Schwester Aylin, die von zu Hause wegrennt und seiner Mutter Ümran, die sich ihr Leben ganz sicher anders vorgestellt hat.

Ardas Jugend ist geprägt von Rassismus und von Armut, das Leben von Mutter und Schwester gezeichnet von den sozialen und politischen Umständen. „Ich schreibe für und über Menschen, die unterwegs sind. Im Buch versuche ich, ihnen mit der größtmöglichen Empathie zu begegnen und ihnen in unserer oft so tauben Gesellschaft Gehör zu verschaffen“, sagt Necati. Das Zuhören, oder besser: Lesen lohnt.

 

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