Nach 20 Jahren übergibt Ralf Teubner (l.) das Murphy’s Pub. Nachfolger Mike Zirnsack will die Kultadresse bewahren – mit neuen Bieren, Cocktails und frischem Ambiente.
Musik, Tanz, Geselligkeit – das irische Lebensgefühl hat im Herzen von Recklinghausen seit zwei Jahrzehnten eine Heimat: im „Murphy’s Pub & Grill“. Was einst Ralf Teubner mit viel Leidenschaft ins Leben rief, ist längst zu einem Treffpunkt geworden, an dem Freundschaften entstehen, Stimmen lauter werden als Sorgen, und wo die Zeit beim Klang einer Gitarre oder dem ersten Schluck Stout ein kleines bisschen langsamer vergeht. Besonders an großen Festen zeigte sich Teubners Einfallsreichtum: Am St. Patrick’s Day leuchtete das Bier smaragdgrün – „ein Spritzer Blaubeersaft reicht“, verrät er lachend. Und wenn bei „Dirty Old Town“ der ganze Raum mitsingt, werden Fremde zu Verbündeten. „Wer ins Murphy’s geht, braucht kein Tinder“, sagt er augenzwinkernd – hier haben sich Paare gefunden, die heute verheiratet sind. Nach 20 Jahren übergibt Teubner nun den Schlüssel. Ganz loslassen wird er nicht: „Am meisten Bock machen die Abende mit Livemusik“, gesteht er und bleibt Murphy’s treu – nur diesmal Neue Handschrift, alter Kult auf der Gästeseite.
Mit Mike Zirnsack übernimmt ein Mann, der das Kneipenleben bestens kennt. Der frühere Barschef im Extrablatt und Betreiber von „Project Cocktail“ bringt Erfahrung von Hochzeiten, Firmenfeiern und Streetfood-Märkten mit – und eine klare Idee: „Ich will nichts verändern, der Name bleibt, das Murphy’s hat Kultstatus. Aber es gibt Luft nach oben.“ Luft, die er mit neuen Biersorten wie einem Urban IPA, monatlich wechselnden Cocktails und kleinen Fingerfood-Gerichten füllen möchte. Auch optisch soll der Pub an Charme gewinnen: mehr Bilder, mehr Deko, mehr „Wow“-Effekt beim Eintreten. Veranstaltungen wie Pubquiz, Livemusik oder Bingo bleiben, ergänzt vielleicht durch Comedy- oder Cocktail-Nights, Fußball nur bei großen Turnieren. Dafür plant Zirnsack eigene Akzente zur Recklinghäuser Musiknacht und für den Weihnachtsmarkt. „Ich möchte, dass sich alle hier wohlfühlen. Jung und Alt gemeinsam am Tisch – so wie es im Murphy’s immer war.
