Der Boden eines Schwimmbeckens ist ein magischer Ort des Friedens. So sagt man.
Der Boden eines Schwimmbeckens ist ein magischer Ort des Friedens. So sagt man. Vor den Becken allerdings findet man einen sinnstiftenden Traumberuf. Sanja Nikolovski ist im zweiten Lehrjahr zur Fachangestellten für Bäderbetriebe und mit Tatendrang und Trillerpfeife dabei. Der Name Ralf Möller, Ikone treffsicherer Beobachtungsgabe am Beckenrand, der „König“ in König-Ludwig, machte den Beruf kultig. Und das ist er immer noch: Heute sorgen Sanja und rund 13 ausgebildete Fachkräfte für Sicherheit und Wohlbefinden der Badegäste.
Ein junges Team, dessen Leistungen einen ebenso spannenden Serienplot bietet wie Baywatch, wie Sanja erzählt: „Letzte Woche sprang ein Kind vom Turm, das – trotz Versicherungen der Mutter – nicht schwimmen konnte und unterging. Ich bin sofort reingesprungen und konnte das Kind retten. Bitte: Achtet auf eure Kinder und seid ehrlich, wenn wir nach der Schwimmfähigkeit fragen!“ Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe stellt eben auch der Schwimmunterreicht dar, der zum Beruf gehört, um solche Unfällen vorzubeugen. Neben Leben retten, erhalten und erheitern gibt es weitere vielfältige Aufgaben: technische Überwachung, Wartung der Anlagen, Schwimmunterricht geben, chemische Prozesse: „Demnächst darf ich Chlorgasflaschen wechseln, da bin ich richtig gespannt“, freut sich Sanja.
Weitere Highlights, die auf einen warten: die Füchse, die bei Dämmerung über das Gelände streifen, Trecker fahren, charmante Gespräche mit Gästen, die einem hin und wieder bezaubernde Liebesgeschichten erzählen, Hundeschwimmtage und die Wertschätzung. Von allen Seiten. „Gerade die Stadt als Trägerin der Ausbildung unterstützt in jeder Lebenslage“, reckt Sanja den imaginären Daumen empor. Wie es mit Fachkräften derzeit überall ist: sie fehlen in der vestischen Bäderlandschaft.