Von der Kollegin zur Vorgesetzten: Seit April leitet Nina Koester die Verbraucherzentrale. Trotz neuer Rolle bleibt die Liebe zum Job.
Wie fühlen Sie sich in Ihrer neuen Rolle?
Veränderung bringt Herausforderungen mit sich. Während ein neuer Mitarbeiter für meine alte Position eingearbeitet wird, finde ich mich in meiner neuen Leitungsrolle ein. Das sind die ersten Herausforderungen, die wir meistern müssen.
Was sind die häufigsten Anliegen?
Früher dominierte die Telekommunikation, aber seit zwei Jahren steht das Energierecht im Fokus. Viele fallen auch auf Fake Shops rein, zahlen per Vorkasse und erhalten weder Ware noch Geld zurück. Neulich hatte ich einen Vater am Telefon, der seit vier Wochen kein Gas hat – ungerechtfertigterweise. Kein warmes Wasser mit zwei Kindern ist schrecklich. Morgen bekommt er wieder Gas, und darüber freue ich mich natürlich.
Wofür setzen Sie sich besonders ein?
Jedes Problem ist wichtig, besonders wenn Existenzen bedroht sind. Zum Beispiel die alte Dame, die zu Abos gedrängt wurde, oder der junge Mann mit einem teuren Stromvertrag, der seine Miete nicht mehr zahlen kann.
Welche Zukunftspläne haben Sie?
Ich möchte ins Frauennetzwerk, um mich vorzustellen. Wir arbeiten auch daran, digitaler zu werden, wobei wir weiterhin gut aufgestellt sein wollen, damit die Leute wissen: Wir sind da. Ich liebe meine Verbraucher und liebe es, zu beraten. Mein Helfersyndrom wird dabei befriedigt, und das liebe ich an meinem Job.
INFO:
verbraucherzentrale.nrw
Breite Straße 11/11a
Interview: Hannah Knappe