In Zusammenarbeit mit der Hospizbewegung und der Stadt Recklinghausen entsteht auf dem Südfriedhof ein neues Grabfeld, das Verstorbenen ohne Angehörige und mit begrenzten Mitteln eine würdevolle letzte Ruhestätte bietet.
Jeder Mensch hat das Recht auf eine würdevolle Beisetzung. In der christlich-jüdischen Tradition gehen die sogenannten ,,Tätigen Werke der Barmherzigkeit“, die Nähe und Sorge um die Kranken, weit über den Tod hinaus. Doch in der Gesellschaft gelten diese Werte nicht als selbstverständlich. Somit häufen sich die anonymen Beisetzungen, oft als Ausdruck einer ,,entsorgenden“ Mentalität“, insbesondere in dicht besiedelten Städten.
Um dieser Bewegung zu begegnen, entsteht auf dem Südfriedhof in Recklinghausen in Zusammenarbeit mit dem Friedhofsamt und Ordnungsamt ein neues Grabfeld. Dieses Grabfeld bietet Menschen ohne Angehörige und mit begrenzten Mitteln eine würdevolle letzte Ruhestätte.
Würdevolle Ruhestätten für alle
Die Stadt Recklinghausen stellt dem Hospiz zum heiligen Franziskus ein kostenfreies Grabfeld auf dem Südfriedhof zur Verfügung. Bis zur Schließung der Geburtshilfe am Elisabeth Krankenhaus wurden dort Sternenkinder beerdigt. Eingebettet in eine geschützte Umgebung aus Sträuchern und Bäumen, bietet das neue Grabfeld künftig allen Menschen eine würdevolle Ruhestätte.
Die Fläche bietet ausreichend Platz für Erd- und Urnenbestattungen. Sitzgelegenheiten schaffen einen ruhigen Rückzugsort für Trauernde. Auch Patienten von örtlichen Palliativstationen und Lebenshilfen finden hier ihre letzte Ruhe. Eine Skulptur des Steinbildhauers Rainer Kuehn aus Dorsten wird das Grabfeld künstlerisch gestalten.
Neue Initiative
Viele Sterbende wollen ihren Angehörigen nicht zur Last fallen. Das hat zur Folge, dass Verstorbene mit prekären Lebensumständen und geringen finanziellen Mitteln nach ihrem Tod oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Die Hospizbewegung will deshalb das Sterben wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken. Dazu setzen die Hospize auf eine neue Initiative.
In Zusammenarbeit mit dem "Wissenswerk der Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen" sollen neue Arbeitsplätze in der Grabgestaltung und -pflege für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden. Diese Maßnahme eröffnet Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit, zukünftig in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen, wie in den Recklinghäuser Werkstätten, tätig zu sein.
Saarstraße 33
45663 Recklinghausen