Maria Jahnke ist so vieles: Leiterin des sozialen Dienstes im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Recklinghausen, Studentin, Mutter dreier Töchter, eine davon schwerbehindert.
Maria ist Freundin, Rampensau, sie singt, tanzt und musiziert. Ist, war und wird Mitglied verschiedenster Vereine und Vorstände und zwischendurch schwoft sie im Pailettenkleid über den CSD oder mietet sich exklusiv für ihre Freundin im Piercingstudio ein. Erlebnismangel nicht vorhanden. Stress irgendwie auch nicht. Wie das geht? „Mit einem Kalender“, antwortet die Dopamin-Kanone lachend, die man im modernen Volksmund als mausig bezeichnen würde.
Klare Ansagen
„Und mit Grenzen.“ Gebettet auf den Leistungen und Erfahrungen ihrer Lebensjahre lässt es sich leicht reden. Dieser Lernprozess ist aber nicht nur wichtig, er ist dieser sagenumwobene „Plan“, der all das möglich macht. „Man muss ‚nein‘ sagen und herausfinden, welche Menschen und Aufgaben einem guttun, und welche eben nicht. Die fliegen dann raus.“ Ebenso wichtig sei Zeit für sich selber, die man so genießen müsse, wie man es gerade fühle. Mit einem Buch auf der Couch, dem Hund in den Feldern, den Kindern auf einem Konzert oder einem Drink an der Bar. Alles kann, nichts muss.
Schritt für Schritt
Und wie geht’s weiter? „Zu Ende studieren und schauen, wie ich wieder einen Schritt weiterkomme“, sagt sie und lacht wieder. Nicht höher in der Hierarchie für Geld oder Prestige, sondern näher an die Entscheidungsebenen, um so viel zu bewegen, wie nur geht. Sowohl in ihrem Job als auch auf der Reise durch die vielen Krankenhäuser der Republik brüllten ihr die Schwachstellen des Systems ins Trommelfell. „Ich will jemand sein, der es anders machen kann – zumindest, in erster Instanz, für die Menschen in meinem Umfeld.“ Vielleicht geht es nicht immer nur um den einen Plan, der Erfolg verspricht. Vielleicht geht es manchmal bloß um den Motor, der einen dorthin bringt, wo man gebraucht wird. Und Maria hat einen V6-Turboantrieb.
